Ein verletztes oder erkranktes Pferd ist für jeden Reiter ein besorgniserregende Vorstellung. Kleinere Verletzungen können jedoch häufig ohne tierärztliche Hilfe versorgt werden, wenn man die richtige Erste Hilfe leistet. Eine gut ausgestattete Stallapotheke ist daher unverzichtbar, um im Notfall schnell reagieren zu können. Sie ermöglicht es dir, kleinere Wunden und Blessuren selbst zu versorgen und die Gesundheit deines Pferdes zu überwachen. Durch die richtige Vorbereitung und Ausstattung kannst du die Gesundheit deines Pferdes schützen und im Ernstfall schnell handeln.
Die Bedeutung einer gut ausgestatteten Stallapotheke
Eine Stallapotheke, die auf die Bedürfnisse deines Pferdes abgestimmt ist, kann im Notfall lebensrettend sein. Macken, Bisswunden und Kratzer sind alltägliche Vorkommnisse bei Pferden, die meistens nur kleine Blessuren darstellen, aber dennoch fachgerecht versorgt werden müssen.
Eine gut ausgestattete Stallapotheke ist dein wichtigster Helfer, wenn dein Pferd kleine Verletzungen erleidet, die keinen sofortigen Tierarztbesuch erfordern. Mit der richtigen Erstversorgung kannst du verhindern, dass sich kleine Wunden entzünden oder zu größeren Problemen entwickeln.
Vorteile der Stallapotheke
Eine gut ausgestattete Stallapotheke ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil des Equipments. Sie ermöglicht es dir, im Notfall schnell und effektiv zu handeln und die Gesundheit deines Pferdes zu bewahren.

Die wichtigsten Bestandteile der Stallapotheke
Die Basics
Verbandsmaterial
Medikamente
PAT-Werte: Gesundheitscheck für dein Pferd
Um sicherzustellen, dass dein Pferd gesund bleibt, solltest du regelmäßig dessen Vitalwerte überprüfen. Die PAT-Werte, bestehend aus Puls, Atmung und Temperatur, geben Aufschluss über den Gesundheitszustand deines Pferdes.
Der normale Puls eines gesunden Pferdes liegt zwischen 30 und 40 Schlägen pro Minute. Eine Abweichung kann auf Stress, Schmerzen oder eine Erkrankung hindeuten. Die Atmung sollte in Ruhe zwischen 8 und 16 Atemzügen pro Minute liegen. Achte dabei auf die Bewegung der Flanken und höre auf ungewöhnliche Atemgeräusche.
Die normale Temperatur eines Pferdes beträgt 37,2 bis 38,2 Grad Celsius und wird am besten rektal mit einem digitalen Thermometer gemessen. Bei deutlichen Abweichungen von den Normalwerten solltest du umgehend einen Tierarzt kontaktieren.

Es ist ratsam, die PAT-Werte regelmäßig zu dokumentieren, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und dem Tierarzt im Notfall wichtige Informationen geben zu können.
Wann du den Tierarzt rufen solltest
Zu wissen, wann du den Tierarzt rufen musst, kann entscheidend für die Gesundheit deines Pferdes sein. Obwohl du mit einer gut ausgestatteten Stallapotheke viele kleinere Verletzungen selbst versorgen kannst, gibt es Situationen, in denen du unbedingt einen Tierarzt rufen solltest.
Bei Atemnot, hohem Fieber über 39°C, starken Schmerzen oder hochgradiger Lahmheit deines Pferdes ist sofortige tierärztliche Hilfe erforderlich. Anzeichen einer Kolik wie wiederholtes Wälzen, Scharren, Schwitzen und Unruhe sind ein absoluter Notfall und erfordern umgehend die Behandlung durch einen Tierarzt.
Tiefe oder großflächige Wunden, die möglicherweise genäht werden müssen, sowie anhaltende Blutungen können nicht mit der Stallapotheke allein behandelt werden. Bei neurologischen Auffälligkeiten wie Koordinationsstörungen, Kopfschiefhaltung oder ungewöhnlichem Verhalten solltest du ebenso nicht zögern, tierärztliche Hilfe zu holen.
Während du auf den Tierarzt wartest, kannst du mit deiner Stallapotheke eine wichtige Erstversorgung leisten. Halte dein Pferd ruhig und bereite alle Informationen über den Zustand deines Pferdes vor.
Im Zweifelsfall ist es immer besser, den Tierarzt zu früh als zu spät zu rufen, denn bei einem echten Notfall kann jede verlorene Zeit entscheidend sein.